MELDORF
Schritt für Schritt nähert sich der Freundeskreis Hospiz Dithmarschen seinem Ziel, ein stationäres Hospiz zu errichten. Noch in diesem Jahr soll eine gemeinnützige GmbH gegründet werden, um die Einrichtung zu betreiben.
Der Entwurf ist schon sehr konkret. „Die Außenansicht hat sich noch etwas verändert“, sagt Hospiz-Koordinatorin Manuela Nancekievill. Und Dr. Tillman von Spiegel, der Vorsitzen-de, fügt hinzu: „Wir denken, es passt sehr gut in die Umgebung.“ Am Heseler Weg soll das Hospiz entstehen. Dazu hat der Freundeskreis dort ein Grundstück gekauft, nachdem sich eine erste Option an einem anderen Ort der Stadt zuvor zerschlagen hatte. Mit der direkten Nachbarschaft stehe man in engem Kontakt und informiere über das Projekt, sagt Nancekievill. Nicht nur dort seien die Reaktionen, die sie bislang bekommen haben, durchweg positiv gewesen. „Jeder soll sich eingeladen fühlen, zu kommen und Fragen zu stellen.“ Deshalb plane man auch, einmal im Monat auf dem Grundstück ein zwangloses Gesprächsangebot zu schaffen. Jeder, der sich über das Projekt informieren will, kann das nutzen, so von Spiegel. Doch auch die Türen des Freundeskreises an der Zingelstraße stehen für Fragen zu dem Vorhaben immer offen. Noch 2021 will der Freundeskreis eine gemeinnützige GmbH gründen, deren Gesellschafter sie sein werde, sagt der Vorsitzende. Zudem gebe es Abstimmungsgespräche mit der Stiftung Mensch und eine Arbeitsgruppe, die sich mit dem Thema Inklusion befasst. Denn in der Einrichtung spielt diese künftig eine wichtige Rolle nicht nur mit Blick auf die Bewohner, sondern auch bezüglich der Mitarbeiter. „Wir spüren die Unterstützung der Stadt“, sagt von Spiegel. Die Zusammenarbeit sei sehr gut, derzeit wird an der Erstellung des Bebauungsplanes gearbeitet. Für den hatte der zuständige Bauausschuss der Stadt im April den Weg freigemacht. Das Ziel sei nach wie vor, im Dezember den Spatenstich zu begehen und Mitte 2023 den Betrieb aufzunehmen. Deshalb steht auch das Thema Finanzierung weit oben auf der Agenda. „Es gibt einen Business-Plan“, sagt von Spiegel. Derzeit werde anhand der Architektenpläne die voraussichtlichen Kosten veranschlagt. Die Größenordnung: fünf Millionen Euro für Grundstück und Bau. „Wenn die Pläne fertig sind, haben wir etwas in der Hand für Großsponsoren.“ Doch nicht nur diese haben die Möglichkeit, das Projekt zu unterstützen. Zum Beispiel durch die Baustein-Aktion. Dabei kann jeder einen oder mehrere Bausteine für das Projekt finanzieren, möglich sind Beträge in Höhe von 250, 500 und 1000 Euro. Für einen Stein kann außerdem ein freier Betrag gegeben werden. „Wer Mitglied im Freundeskreis werden will, ist ebenso willkommen“, sagt Nancekievill. Zudem, so von Spiegel, sei eine Förderstiftung gegründet worden. Das neue Gebäude am Heseler Weg soll nicht als stationäres Hospiz dienen. Im obersten Stockwerk wird zum Beispiel die Kinderhospizarbeit untergebracht, aber auch die anderen Einrichtungen des Freundeskreises, die bislang an der Zingelstraße in Meldorf zu finden sind. „Das ist eine tolle Chance“, sagt von Spiegel, „weil dort so viel Leben ist mit zum Beispiel Kindern, die herumtoben.“ Das Hospiz soll zwölf Betten haben, die ambulante Betreuung wird fortgeführt. Bislang mussten Dithmarscher, die nach einem Hospizplatz suchten, zum Teil lange Wege auf sich nehmen. Laut des Hospiz-und Palliativverbandes Schleswig-Holstein gibt es in Schleswig-Holstein bislang zehn entsprechende Einrichtungen. Sie befinden sich in Geesthacht, Norderstedt, Lübeck, Bad Oldesloe, Kiel, Gettorf, Rendsburg, Schleswig, Niebüll und Elmshorn.